Die sieben häufigsten Krankheiten im Alter

Im Alter wird der Körper müde, er lässt nach. Auch das Immunsystem bringt nicht mehr die Leistung eines jungen Menschen und kann sich schlechter gegen Krankheiten, Keime und Viren schützen. Es treten die typischen Alterskrankheiten auf, die wir zumeist bei älteren Menschen beobachten können.

Zu den häufigsten Krankheiten im Alter zählen

  • Demenz
  • Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Krebs
  • Diabetes
  • Inkontinenz
  • Gelenks- und Knochenerkrankungen
  • Augenerkrankungen

Demenz (Alzheimer)

Wenn ältere Menschen vergesslich werden, spricht man schnell von Demenz, doch was ist das eigentlich?

Meist ist das Kurzzeitgedächtnis betroffen und der Verlust von zuvor vorhandenen Fähigkeiten beginnt. Die ersten Anzeichen sind Vergesslichkeit, doch auch wenn sich Sprache, Motorik und in manchen Fällen sogar die Persönlichkeit des Betroffenen verändern, sollte man aufmerksam werden und eine Erkrankung in Betracht ziehen.

Die wohl bekannteste und auch häufigste Form von Demenz ist Alzheimer. Sie tritt vorwiegend bei Patienten im fortgeschrittenen Alter auf und entsteht bereits viele Jahre vor den ersten Symptomen.

Bei dieser Form verliert der Betroffene die Fähigkeit alltägliche Dinge selbstständig zu bewältigen und benötigt in der Folge pflegerische Unterstützung.

Herz- und Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt)

In Deutschland sind Herz- und Kreislauferkrankungen nach wie vor die Todesursache Nummer eins. Doch dieser Begriff ist breit gefächert und beinhaltet vor allem Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Im Alter über 60 Jahren leidet bereits jeder zweite Mensch in westlichen Ländern an Bluthochdruck, was in weiterer Folge Herzrhythmusstörungen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte zur Folge haben kann.

Neben genetischer Veranlagung ist ein erhöhter Blutdruck vor allem auf einen ungesunden Lebensstil, Stress, Rauchen, Alkoholgenuss und ungenügend Bewegung zurückzuführen.

Krebs

Eine Krebserkrankung kann Menschen jedes Alters treffen, doch gibt es bestimmte Krebsformen, die vorwiegend im Alter auftreten.

Hierzu zählt bei Männern in erster Linie Prostatakrebs. Bei Frauen hingegen steht ab etwa 60 Jahren der Brustkrebs an erster Stelle. Darmkrebs und Lungenkrebs betreffen sowohl Männer als auch Frauen in der zweiten Lebenshälfte.

Mit jedem weiteren Lebensjahr steigt auch die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken. Zwei von drei Krebspatienten sind bereits über 65 Jahre alt. Grund hierfür ist, dass sich Krebs in vielen Fällen langsam und schleichend entwickelt und sich oft erst relativ spät Symptome zeigen.

Zudem spielt der Lebensstil bei der Entstehung von Tumoren eine entscheidende Rolle. Geringe körperliche Betätigung, Rauchen, Übergewicht oder eine übermäßige Sonneneinstrahlung zählen zu den Hauptauslösern verschiedener Krebsarten.

Diabetes

Auch Diabetes ist eine Erkrankung, die sich langsam entwickelt und oft erst in späteren Lebensjahren Symptome zeigt.

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung. Wenn sich ab etwa dem 40. Lebensjahr der Stoffwechsel verlangsamt, tritt oft Diabetes Typ 2 auf, welcher auch „Alters-Diabetes“ genannt wird.

Hat bereits ein Familienangehöriger eine Form von Diabetes, steigt auch für dessen Nachkommen die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung. Weitere Risikofaktoren sind ein ungesunder Lebensstil, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und Stress. Doch auch Rauchen und ein hoher Blutdruck sind Gründe für das Ausbrechen von Diabetes.

Diabetes kann mithilfe von Medikamenten und einer Ernährungsumstellung mittlerweile bereits sehr gut behandelt werden. Die Krankheit ist jedoch nicht heilbar und bedarf einer lebenslangen Therapie.

Inkontinenz

Inkontinenz kann viele Ursachen haben, jedoch tritt sie im Alter besonders häufig auf. Wenn die Beckenbodenmuskulatur nachlässt und geschwächt ist, kommt es in vielen Fällen zu unwillkürlichem Harn- oder Stuhlverlust.

Für die Betroffenen ist diese Situation meist besonders schwierig, da die Scham über den Kontrollverlust des Harn- und Stuhlabganges überwiegt und sich viele Patienten erst nach einem langen Leidensweg einem Arzt anvertrauen.

Es gibt verschiedene Formen und Ausprägungen der Inkontinenz:

Belastungs- oder Stressinkontinenz

Bei körperlicher Belastung entsteht ein Druck im Bauchraum, wobei ungewollt Harn austritt.

Dranginkontinenz

Hier kommt es zu schwallartigem Urinverlust, obwohl die Blase nicht voll ist. Der Harndrang tritt ganz plötzlich auf.

Reflexinkontinenz

Bei dieser Art der Inkontinenz spürt der Betroffene nicht, wenn die Blase voll ist und kann auch den Harnabgang nicht steuern. Die Blase entleert sich ohne Kontrolle.

Überlaufinkontinenz

Betroffene verspüren einen andauernden Harndrang. Wenn die Blase voll ist, treten kleine Mengen, oft in Form von Tröpfchen aus.

Je nach Schwere, Inkontinenzform und dessen Ursache können die Symptome sehr gut behandelt werden. Mithilfe von Inkontinenzhilfsmitteln können sich Betroffene weiterhin ohne Einschränkungen im Alltag bewegen.

Gelenks- und Knochenerkrankungen (Arthrose, Osteoporose)

Die Arthrose bezeichnet eine sehr starke Abnutzung der Gelenkknorpel. Betroffene verspüren erst in einem späteren Stadium Schmerzen, wenn aufgrund der Abnutzung Knochen in den Gelenken reiben.

Altersbedingter Gelenkverschleiß kommt bei jedem Menschen vor. Auch wenn einige Personen keine Symptome verspüren, leidet fast jeder Erwachsene ab einem Alter von 60 Jahren an einer leichten Form der Arthrose.

Den Begriff Osteoporose kennt man auch unter Knochenschwund. Bereits zwischen dem 35. und dem 40. Lebensjahr beginnt sich die Knochenmasse langsam abzubauen. Zu einem Knochenschwund kommt es jedoch erst, wenn die Knochenmasse erheblich abgenommen hat. Der Knochen wird porös und bricht leicht. Dies betrifft vorwiegend Frauen, da der Knochenabbau durch die Hormonumstellung während der Wechseljahre schneller voranschreitet als bei Männern.

Augenerkrankungen (Grauer Star)

Im Alter nimmt auch die Sehfähigkeit ab. Eine mehr oder weniger starke Veränderung ist oft bereits ab dem 40. Lebensjahr zu beobachten.

Am häufigsten sind Patienten mit dem Grauen Star betroffen, hier trübt die Augenlinse nach und nach ein. Bei einem sehr starken Sehverlust wird häufig eine künstliche Linse eingesetzt, wodurch der Patient wieder klar sehen kann.

Alt zu werden heißt jedoch nicht unweigerlich auch krank zu werden. Mit gezielten vorbeugenden Maßnahmen, einer gesunden Lebensweise und regelmäßigen ärztlichen Kontrollen kann vielen Erkrankungen vorgebeugt bzw. diese frühzeitig entdeckt werden.

Quellenangaben:

GBE-Bund
Bundesministerium

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