Würde
Ein besonders wichtiger Aspekt in der ganzheitlichen Palliativversorgung ist die Wahrung der Würde des Patienten. Darum wird ein besonderes Augenmerk auf den respektvollen und ethischen Umgang mit dem Sterbenden gelegt.
Da jeder Mensch eine andere Form der Würde empfindet, ist eine offene und sensible Vorgehensweise wichtig, um die individuellen Bedürfnisse des Sterbenden zu gewährleisten.
Vertrauen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Vertrauen, dass der Patient dem Pflegepersonal entgegenbringt. Eine professionelle, aber dennoch vertrauensvolle Beziehung sowohl zum Erkrankten als auch zu den nahestehenden Angehörigen bietet allen Beteiligten die Möglichkeit offen über Ängste, Wünsche und Hoffnungen zu sprechen.
Der respektvolle Umgang gibt dem Patienten das Gefühl, dass er trotz seines bevorstehenden Ablebens weiterhin als Person wahrgenommen und wertgeschätzt wird.
Selbstbestimmung
Für Menschen, die wissen, dass ihr Leben zu Ende geht ist es wichtig, bis zum Ende selbst über ihr Leben bestimmen zu können. Die Patienten möchten in der Regel ohne Einschränkungen die verbleibende Zeit erleben.
Daher muss auch der Wunsch nach Selbstbestimmung respektiert werden und die Wünsche des Patienten, soweit machbar realisiert und umgesetzt werden.
Lebensqualität
Patienten in der Palliativversorgung soll eine möglichst hohe Lebensqualität ermöglicht werden. Auch hier ist das Empfinden jedes Betroffenen verschieden, daher ist der Ansatz zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität ganz individuell.
Meist werden Fragebögen zur Erfassung des Allgemeinzustandes und der Verfassung der Patienten eingesetzt, um eine objektive Beurteilung zu ermöglichen.
Kommunikation
Ein hohes Maß an kommunikativen Fähigkeiten ist Grundvoraussetzung für die Betreuung sterbenskranker Menschen. Das sensible Herantasten an schwierige Themen und Einfühlungsvermögen sind im Umgang mit sterbenden Patienten und deren Angehörigen noch wichtiger, als in anderen Pflegebereichen.
Das betrifft jedoch nicht nur die direkte Interaktion mit dem Patienten, sondern auch die Kommunikation mit anderen betreuenden Personen und Ärzten.
Wo erfolgt die Palliativpflege?
Zum einen ist eine stationäre Palliativpflege in der Palliativabteilung eines Krankenhauses möglich, wobei der Patient neben der notwendigen medizinischen Versorgung auch durch ausgebildete Fachkräfte bis zu seinem Tod ganzheitlich betreut wird.
Zum anderen gibt es die Möglichkeit einer ambulanten Palliativversorgung in den eigenen vier Wänden des Patienten. Hierfür ist jedoch auch der Gesundheitszustand ausschlaggebend. In manchen Fällen ist eine ambulante Versorgung aus medizinischer Sicht nicht möglich.
Palliativversorgung zu Hause
Viele Patienten mit einer unheilbaren Krankheit haben den Wunsch die letzte Lebensphase im gewohnten heimischen Umfeld zu verbringen.
Sofern es die Anforderungen an die Versorgung erlauben ist in diesen Fällen die Palliativmedizin zu Hause im Zuge der häuslichen Krankenpflege möglich.
Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) bietet eine Rundumversorgung in besonders schweren Fällen und ermöglicht ein Dahinscheiden in den eigenen vier Wänden. Diese Leistung muss vom behandelnden Arzt verordnet und von der Krankenkasse genehmigt werden.
Eine weitere Möglichkeit bieten ambulante Pflegedienste, welche auch die Palliativversorgung zu Hause anbieten. Speziell geschulte Mitarbeiter kümmern sich um die sterbenden Patienten und begleiten diese im Sterbeprozess. Oft arbeiten diese Pflegedienste auch eng mit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung zusammen.